Sonntag, 6. April 2014

Lustvoll leben trotz Wissens um die eigene Endlichkeit?

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Der griechische Philosoph Epikur (341 .- 270 v.Chr.) wollte sich da keinen „Illusionen“ hingeben. Für ihn gab es kein Leben nach Tode. So blieb ihm also nur das Leben vor dem Tode. Aber konnte der Mensch dennoch glücklich und sinnvoll leben angesichts des unweigerlich kommenden Endpunktes? Oder blieb da letztlich nicht nur die Resignation und Melancholie?
    Epikur versuchte dem Tode seine Macht zu rauben: „Wenn wir sind, ist der Tod nicht. Und wenn der Tod ist, sind wir nicht mehr.“ Soll heißen: Du brauchst dich eigentlich nicht mit dem Tode zu beschäftigen. Beschäftige dich lieber mit dem Leben.” Was Epikur dann folgendermaßen ausdrückte: „Die Erkenntnis, dass der Tod ein Nichts ist, macht uns das vergängliche Leben erst köstlich.“
  
Wie so ein „köstliches Leben“ denn aussehen sollte, hat er dann auch gleich mitgeliefert: „Die Lust ist Ursprung und Ziel eines glücklichen Lebens.“ Wobei dies aber nicht als ungehemmte Ausleben der eigenen Triebe missverstanden werden sollte. Lust bezog sich für Epikur auf alle Lebensbereiche und war an die Vernunft gebunden. Und die riet zu einem maßvollem Leben.
     Er selber empfahl und vollzog den Rückzug in den eigenen Garten, um hier mit Freunden ausgiebige philosophische Gespräche zu führen. Ob Epikur allerdings ein glücklicher Mensch gewesen ist, ist nicht überliefert.

Der epikursche „Glücksformel“ hat einen gewissen Reiz, dem auch ich mich nicht ganz versagen oder entziehen möchte. Ein Leben im Verborgenen zu führen, ein wenig Spaß im Leben und gute Gespräche mit Freunden, – das gefällt mir auch. Allerdings glaube ich nicht, dass man so dem Tod seine Macht rauben kann. Der „Schatten der Endlichkeit“ (hier: click 1)  ist immer zugegen, so sehr man ihn auch abschütteln möchte. In diesem Sinne bin ich dann auch froh, Trost und Hoffnung im Glauben (hier: click 2) gefunden zu haben.

Ergänzender Text: Epikur und das Glück

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